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Erdhummel

Ungeahnte Nebenwirkungen von Glyphosat bei der Brutpflege von Hummeln  

November 18, 2022

Anja Weidenmüller und ihr Team von der Universität Konstanz haben eine weitere Schadwirkung des Pestizids Glyphosat entdeckt.

Glyphosat steht schon seit langer Zeit in der Kritik. Der Stoff ist nicht nur verantwortlich für das Verschwinden zahlreicher Nahrungspflanzen für Bienen, Schmetterlingen und Co. in unserer Landschaft, sondern soll auch negative Auswirkungen auf das Lernverhalten, das Schlafverhalten und die Entwicklung von Bienen haben. 

Nun wurde entdeckt, dass das Pestizid anscheinend auch einen negativen Effekt auf die Brutpflege bei Hummeln ausübt. In einer Vergleichsstudie des Forscherteams zeigte sich, dass Hummelkolonien unter dem Einfluss von Glyphosat bei gleichzeitigem Futtermangel, wie es in unserer Natur durch leer geräumte Nutzflächen immer wierder vorkommt, schlechter in der Lage sind, ihre Brut zu wärmen als Kolonien, deren Futter kein Glyphosat beigemengt wurde. Die Glyphosatdosen entsprachen denen, die auch unter landwirtschaftlichen Bedingungen auftreten können.

Doch ist die Bruttemperatur entscheidend für die gesunde Entwicklung der Larven. Ist diese zu kalt, entwickeln sich die Jungbienen schlecht oder gar nicht und die Kolonie wird geschwächt oder bricht ganz zusammen.

Derlei Auswirkungen werden bei gängigen Zulassungsverfahren jedoch gar nicht getestet. Die Studie zeigt erneut, dass der Wirkungskomplex von Pestiziden in der Umwelt viel zu umfänglich ist, um diesen ausreichend testen zu können.