Toxizität und Nebenwirkungen bestimmter Pestizide in Kombination mit anderen Wirkstoffen werden oft nicht untersucht, womit gefährliche Kreuzreaktionen zwischen unterschiedlichen Wirkstoffen oft garnicht festgestellt werden. Das dies unter Umständen sinnvoll sein kann, ergab eine von Simone Tosi ( University of California in San Diego ) initiierte Studie, in der die Auswirkungen des Insektizids Flupyradifuran auf das Verhalten und die Fortpflanzungsrate von Bestäubern untersucht wurde.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass das Pestizid besonders in Kombination mit dem auf Feldern oft gleichzeitig ausgebrachten Fungizid Propiconazol toxisch auf Bienen wirkt. Der Wirktstoff-Cocktail führte zu Koordinationssschwierigkeiten oder Hyperaktivität, sowie einer verminderten Fortpflanzungssrate bei den getesteten Tieren.
Die Forscher hierzu: "Insgesamt zeichnet sich ab, dass Flupyradifuron auch in feldrealistischen Dosen das Überleben und das Verhalten von Bienen beeinträchtigen kann – nämlich dann, wenn es mit dem Fungizid Propiconazol kombiniert wird“.
Erneut wird deutlich, dass auch vermeintliche Pestizid-Alternativen oft schadhafte Wirkung haben können und synergetische Effekte zwischen mehreren gleichzeitig ausgebrachten Wirkstoffen untersucht werden müssen.