Für eine neue Langzeitstudie der Technischen Universität München, welche über den Zeitraum von 2008 bis 2017 lief, werteten Wissenschaftler Daten zur Biomasse, Häufigkeit und Artenzahl von Arthropoden auf insgesamt 150 verschiedenen Grünflächen sowie 140 verschiedenen Waldflächen in drei Regionen Deutschlands aus und veröffentlichten alarmierende Ergebnisse.
So sank die Biomasse von Arthropoden auf Grünflächen innerhalb von 10 Jahren um 67 Prozent, wobei die Häufigkeit sogar um erschreckende 78 Prozent abnahm. Die reine Anzahl an Arten auf Grünflächen sank in dieser Zeit um ganze 34 Prozent.
Der Rückgang auf den Waldflächen ist zwar etwas niedriger aber trotzdem nicht minder besorgniserregend. So war hier eine durchschnittliche Abnahme an Biomasse um 41 Prozent und bei der Artenzahl um 36 Prozent zu verzeichnen.
Am höchsten war der Verlust an Insekten auf Flächen die in der Umgebung von intensiv bewirtschafteten Gebieten lagen.
Die Studie bestätigt erstmals, dass der Insektenschwund nicht nur die Biomasse sondern auch die Häufigkeit und Artenzahl betrifft und ist ein erneuter und entscheidender Beleg für den massiven Rückgang an Insekten in unserer Landschaft.
Der Wissenschaftler Sebastian Seibold und seine Kollegen von der Technischen Universität München konstatierten hierzu: "Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass wir einen Paradigmenwandel in der Landnutzung auf nationaler und internationaler Ebene brauchen, um dem Artenrückgang in offenen und bewaldeten Lebensräumen entgegenzuwirken".