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PestizideLuft

Studie beweist massive verbreitung von pestiziden über die Luft

Oktober 06, 2020

Eine Studie des Umweltinstituts München belegt erstmals die Verbreitung von Pestiziden auch weit abseits der eigentlichen Einsatzgebiete. Somit scheint die Verbreitung von Pestiziden über die Luft ein wesentlich größerer Gefahrenfaktor zugeordnet werden zu müssen.

Hierfür führten die Forscher an 163 Standorten in ganz Deutschland Messungen durch. Die Standorte befanden sich in einer Entfernung von unter 100 bis über 1000 Meter von pestizidbehandelten Flächen. Hierbei wurden nicht nur Standorte an konventionellen und Bio-Agrarflächen bemessen, sondern auch Standorte in Städten, auf dem Land und in Naturschutzgebieten.

Die Forscher namen unter anderem auch Proben aus Bienenstöcken, technischen Sammelgeräten, Filteranlagen oder auch Baumrinden.

Pestizidrückstände konnten in nah an unter Pestizideinsatz stehenden Flächen, aber auch an weit davon entfernt gelegenen Messstellen nachgewiesen werden. So wurden auch Pestizide in Nationalparks wie auch Naturschutzgebieten gemessen. Die Distanz zur Quelle hatte den Forschern nach recht wenig Einfluss auf das Messergebnis. So konnte das sehr umstrittene Allroundherbizid Glyphosat so gut wie in allen Messproben nachgewiesen werden und auch an weit von bekannten Einsatzorten entfernten Messstellen.

Insgesamt wiesen die Forscher 138 verschiedene Wirkstoffe aus der Landwirtschaft nach. Bei 30 % der nachgewiesenen Stoffe handelte es sich sogar um noch nie erlaubte oder bereits verbotene Stoffe.

Zitat: "Glyphosat und andere Ackergifte verteilen sich als wahrer Pestizid-Cocktail bis in die hintersten Winkel Deutschlands. Pestizide landen in schützenswerten Naturräumen, auf Bio-Äckern und in unserer Atemluft"

Welche Auswirkungen dies auf Bienen, andere Insekten und die Umwelt hat, kann derzeit nicht sicher gesagt werden.

Fest steht, dass Pestizide, durch die intensive Verbreitung über die Luft, ein wesentlich höheres Gefahrenpotential darstellen als bisher vermutet.

Und auch für Menschen können Pestizide über die Atemluft inhaliert ungewisse Risiken darstellen.

Zur Studie selbst kommen Sie hier.